Die Nacht im fliegenden Zelt
Sommer 2015 - der zweite Camping-Urlaub bei den Anderwalds in Kärnten für uns. Nachdem wir eine Woche lang ratlos darunter lang krabbeln mussten, um zum Waschhaus zu gelangen, bat Hannes uns, sein "fliegendes Baumzelt" auszuprobieren. Für hart erprobte Camper wie uns kein Problem - aber ungewohnt. Schließlich befindet sich der Zeltboden hierbei in ca. 1,5 Metern Höhe.
So krochen wir also nach einem anstrengenden Ironman-Helfertag mit Isomatten und Schlafsäcken bewaffnet in unser Nachtlager, das mit dicken Spanngurten an drei Bäumen in unmittelbarer Nähe befestigt war.
Als wir nach ein paar Minuten Vertrauen in das Material gewonnen hatten, galt es nur noch, vernünftige Schlafpositionen zu finden. Weitere fünf Minuten und Kreischanfälle später (vielleicht war unser Vertrauen doch noch nicht so groß) hatten wir es endlich geschafft, ein gemütliches Fleckchen zu finden. Das war auch garnicht so einfach, da sich bei jedem Dreher und "Decken-zurecht-Zupfer" das ganze "Fliege-Zelt" mitbewegte. Letztendlich fühlte es sich aber einfach wie in einer kuscheligen Hängematte an - man durfte sich halt nur nicht so doll bzw. viel bewegen.
Dass von unserer Größe allerdings drei Personen hier hineinpassen sollten und 400kg getragen werden können, kam uns doch ein bisschen komisch vor. Doch so sehr wir auch wackelten und wühlten, das "Hänge-Baumzelt" hielt und wir fanden beide einen recht erholsamen Schlaf.
Nachts spürten wir sogar von dem üblichen Zeltproblem - der Kälte von unten - nichts. Es war die ganze Nacht über angenehm warm. Erst morgens wurden wir, wie beim Zelten üblich, von der warmen Zelttemperatur geweckt.
Ein Nachteil haben wir dann doch noch gefunden: Wenn einer aufstehen will/muss, kommt man nicht daran vorbei, den anderen mit der Warnung: " Achtung, ich stehe auf. Erschreck’ dich nicht, wenn’s gleich doller wackelt!" zu wecken. Unser Tipp: Sucht euch einen Schlafpartner, der tendenziell genauso lange schläft wie ihr selbst. Das hat bei uns nicht so richtig geklappt...
Am Morgen blieben dann eigentlich nur noch zwei Fragen: Wie viel halten eigentlich die drei Bäume aus? Und wie heißt dieses Zelt eigentlich wirklich?
PS. an Hannes: Nächstes Mal würden wir uns über gleich hoch angebundene Ecken freuen