Veröffentlicht
22. Dezember 2021
Autor

by Hannes Anderwald

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70 Jahre Camping Anderwald

Es war einmal ein kleines Stückchen Strand am Faaker See.
Dahinter begann ein Uferwald der sich weit bis ins Moor fortsetzte. Tiefstes Dickicht. Doch an dem kleinen Strand ganz vorne konnte man baden. Aber um dorthin zu kommen musste man durch den „Dschungel“. Deshalb wurde ein einfacher Weg -  der heutige Fitnessparcour - von Ledenitzen zum See geschaffen. Er war der Weg für die Sommerfrischler an den Strand - geradeaus genau dorthin, wo sich heute unser Campingplatz befindet.

Käfer im Wald
Camping und Hochmoor.
Familienessen am Campingplatz.
Am Strand.
Hansi und Christa.
Johann Anderwald.
Camping Life.
Faaker See Panorama
Mizzi am See. 1961

Frau Jöchlinger am/im Faaker See.

Zelt im Uferwald anno dazumal...
Am See- vor vielen- vielen Jahren...

Der erste Johann Anderwald hatte Anfang der 50iger die Idee hier ein Stückchen Land für Camper herzurichten. So gab es flott 3 Plumsklos und eine Steckdose. Purer Luxus – Camping in seiner reinsten Form.
Und die Gäste liebten den Campingplatz!

Käfer im Wald

Wenn alle Plätze belegt waren und neue Gäste ankamen, nahmen sie sich Säge und Rodehauer, rodeten ein Stück des Dickichts und schufen sich einen heimeligen Stellplatz umrandet von Bäumen und Büschen.

Zelt im Uferwald anno dazumal...

Mit dem ersten Johann Anderwald immer mit dabei war sein Sohn – auch ein Johann - damals 8 Jahre jung. Am Abend gingen die 2 von Zelt zu Zelt und kassierten einen Schilling – die damalige Campingplatzgebühr. Wenn es finster wurde gingen die beiden Campingpioniere heim - durch das Moor den Parcourweg entlang, bis zum Bauernhof.

Der Junge konnte sich damals wahrscheinlich noch nicht vorstellen, dass aus diesem ersten Schritt Richtung Camping einmal ein großer, moderner Tourismusbetrieb entstehen würde. Einer der größten am schönen Faaker See. Mit dem Neubau des Hauptgebäudes im Jahre 1994 setzte er einen Meilenstein in der Chronik des Camping Anderwald – und damit auch den richtigen Schritt in die Zukunft.

Hauptgebäude., © by Gerhild Anderwald

Solche große Bauten bergen einiges an Risiko – doch der geradlinige, vorausschauende Geschäftsmann schätzte die Risiken gut ein und manövrierte den Campingplatz geschickt durch viele Jahre hindurch bis zum heutigen Tag.

Hansi und Christa.

An seiner Seite war seine Frau Christine – die nicht nur Rückgrat und oft auch Triebfeder in wichtigen Fragen war. Sie kümmerte sich um die Entwicklung des Restaurants. Aus dem einfachen Buffet ihrer Schwiegereltern, gegründet in den 60igern, wurde über die Jahre eines der besten und beliebtesten Restaurants am See. Die Speisekarte wurde durch ihr Wirken immer raffinierter und mit dem heutigen Chefkoch Robert haben sich auch ganz neue Genüsse eingeschlichen. Neben der „Alpe Adria Küche“ und saisonalen wie heimischen Schmankerln, gibt es jetzt auch asiatische Wok-Gerichte auf der Karte.

Heute führt Hansi´s Sohn Hannes Anderwald Restaurant und Campingplatz zusammen mit seiner frau Kerstin & den Kindern Jan und Ilvy.

Viele Camper die zu uns kamen begannen mit den beiden gemeinschaftlich zu laufen, schwimmen oder Rad zu fahren.
Mehrere hundert Teilnehmer zählt Hermann jedes Jahr in seinem Sportprogramm und 2013 haben wir sogar unseren eigenen Sportverein gegründet! „Camping Anderwald Aktiv“ stellte die größte Gruppe an Teilnehmern aus dem Bereich Tourismus beim Faaker See Lauf 2013! Auch unser Sportprogramm hat sich weiterentwickelt, seit dem Jahre 2011 gibt es unser eigenes Bergprogramm in Kooperation mit der Bergschule „high life“. Wandern, Klettern, Klettersteig gehen und Canyoning und Mountainbiketouren werden nun vom Campingplatz (vor allem von Kerstin - Hannes Anderwald´s Frau) aus organisiert.

Viel änderte sich seit dem das erste Zelt hier aufgestellt wurde – es kamen mehr Steckdosen dazu, Sanitärgebäude wurden errichtet, erweitert, umgebaut, neugebaut, die Terrasse verlegt, Stromleitungen verlegt, Kanäle gegraben, Zelte wurden auf- und abgebaut und ganze Generationen haben hier unser südliches Klima genossen. Viel hat sich getan am Campingplatz, am ganzen  Faaker See und in der Welt.

An unseren See – ohne Zweifel einer der schönsten Seen der Welt – zieht es viele Gäste. Über die Jahre entstanden so viele Hotels, Pensionen und Campingplätze. Neben dem Naturschutzgebiet im Osten sind es vor allem die Campingplätze die ein paar Teile des Faaker See Strandes und seine Natürlichkeit bewahren.

Mittagskogel Faaker See.

Bei all den Veränderungen blieb einiges gleich – der Mittagskogel wacht immer noch über den See und unser Campingplatz ist immer noch ein Wald. Nicht geometrische Linien und Nummern, sondern das unkonventionelle, wilde durcheinander der Natur soll unser Paradies bewachsen, die Plätze einteilen und Bäume für Hängematten sich in den Boden graben lassen.

Ja ,es stimmt, das Klima dreht sich und verändert merklich die Vegetation und hier und da helfen wir der Natur ein bisschen nach und pflanzen an Orten, wo ein alter Baum seinen Standort aufgegeben hat einen neuen, schon großen, nach, möglichst schon in stattlicher Größe, als Nachfolger aus. Geholfen haben uns auch unsere Gäste, die zusammen mit den Vögeln die Saat von einer stattlichen Anzahl Kirschbäumen über den Camping verteilten.


So soll es auch in den nächsten 70 Jahren einen Wald als Nachfolger des Dschungels an den Ufern des Faaker See´s geben. Campingurlaub hat mit dem Wunsch der Menschen nach Nähe zur Natur, Abenteuer und Romantik zu tun und das wollen wir auch weiterhin durch unseren Uferwald ermöglichen und so auch in Zukunft Camping in seiner reinsten Form bewahren.


Verfasser: Hannes Anderwald