Veröffentlicht
17. Dezember 2016
Autor

by Petra Berleb

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Die Höhlen-Kanufahrt: Eine Tour für Abenteuerlustige

Als begeisterte Paddlerin war ich sofort Feuer und Flamme, als ich auf der Anderwald-Website von der Höhlentour gelesen hatte und neugierig, was mich dort erwartet.

Durch dunkle Gaenge

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Der Zug im Stollen.

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Höhlenkanu die Anzüge

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Rückweg

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Slowenische Jause im Bergwerk

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Üeberbleibsel in den Stollen

Camping Anderwald- Höhlenkanu. #CampingAnderwald

Untertage

Camping Anderwald- Höhlenkanu.

Morgens ging es in einer kleinen Fünfergruppe los. Bepackt mit festem Schuhwerk (unbed. empfehlenswert!), kleinem Rucksack mit trockener Wechselkleidung und Wasserflasche fuhren wir zu fünft mit dem PKW eine Stunde in das grenznahe slowenische Örtchen Mežica zum ehemaligen Bleibergwerk Pece.
Höhlenkanu Tour vom 3.6.2016, © by Hannes Anderwald
Ausgestattet mit orangener Schutzjacke, Helm mit Stirnlampe und Handschuhe quetschten wir uns in die Original-Grubenbahn, mit der zur aktiven Zeit die bis zu 600 Bergarbeiter jeden Tag laut rumpelnd 3,5 km in den Berg einfuhren. Weiter ging es zu Fuß über schmale, teils feuchte Metall-Trittstufen steil 95 m weiter abwärts, nur über unsere Stirnlampe beleuchtet.
Durch dunkle Gaenge
Gewappnet mit rel. wasserdichten Hosen mit Gummistiefel und Schwimmwesten, ging der beschwerliche Weg weiter abwärts und endlich ins Wasser. Aber bis wir ins Boot steigen konnten, dauerte es noch ein wenig. Am zentralen Treffpunkt, der größten Höhle, schickte unser Guide Lara uns los, die engen Stollen per Boot zu erkunden. Diese waren teils so schmal, dass man sich nur mit den Händen vorwärts bzw. rückwärts bewegen konnte, denn die Stollen waren meist zu eng zum Wenden. Keine Angst, man kann sich im Stollenlabyrinth nicht verirren, denn bis auf einen Rundweg sind die Stollenabgänge alles Sackgassen und man landet zwangsläufig wieder in der großen Haupthöhle.

Rückweg

Nach ca.  einer Stunde waren alle Gänge erkundet und der Rückweg über zwei Stollenebenen (die Paddeltour war auf der 10. von insgesamt 12 Ebenen, von denen aber inzwischen alle darunter komplett geflutet sind) hatte es ebenfalls in sich. Anstrengend, aber sehr abwechslungsreich und mit zahlreichen Informationen zu Gestein und Arbeit der Bergarbeiter. Als krönenden Abschluss gab’s noch eine deftige Jausen im Berg, bevor uns die Waggons wieder nach oben rumpelten.
Slowenische Jause im Bergwerk

Fazit: Die Höhlen-Kanufahrt ist für relativ sportliche Menschen mit gering ausgeprägter Klaustrophobie, die keinen Bock auf 0815-touristische Massenabfertigung haben. Die Gruppen sind klein, das Setting ist originalgetreu und die Atmosphäre ist noch nicht so "sicherheitsweichgespült und damit Massentauglich". Ich bin mir sicher, in Deutschland oder Österreich würde die Tour so nicht angeboten werden. Deshalb: ein kleiner Geheimtipp!

Wichtige Utensilien: festes Schuhwerk, für die Damen etwas wärmeren Pulli/Jacke und trockene Wechselkleidung, Trinkwasser.